Teams: 4. Teamführung

4.2 Aufgaben des Projektleiters bei der Teambildung

Jedes Projektteam ist anders, die Qualifikationen und Charaktere sind vielfältig. Der Projektleiter kann das Projekt nur dann zielgerichtet steuern, wenn er die Dynamik und die Verhaltensmuster in seinem Projektteam kennt und versteht. Projektteams unterscheiden sich beispielsweise durch ihre Größe, durch die Zusammensetzung der Mitglieder sowie durch die jeweiligen Entwicklungsstadien, in denen sie sich befinden.

Der Projektleiter muss sich situativ auf die besonderen Anforderungen des Teams  einstellen. Beispielsweise muss  er noch unerfahrene Teammitgliedern schrittweise zu einer selbstündigen und eigenverantwortlichen Arbeitsweise hinführen. Dazu muss er klare Ziele formulieren und deren Durchführung überwachen. Erfahrenen Teammitgliedern dagegen kann und sollte er die Verantwortung für Entscheidungen und Aufgaben übertragen.

Konflikte müssen bewültigt werden, sonst geführden sie den Projekterfolg. Hindernisse in der Zusammenarbeit, wie übertriebenes Konkurrenzdenken oder die fehlende Identifikation mit der Aufgabe einzelner Teammitglieder müssen abgebaut werden. Erst wenn es zum Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung innerhalb des Teams gekommen ist, können Interessensgegensütze und Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Ideen, Widerstünde und LüsungsVorschläge konstruktiv auf die Erfüllung der Projektziele ausgerichtet werden.

Eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen den Projektteammitgliedern ist die Voraussetzung für die Bewültigung der Aufgabenstellung im Team und für potentiell auftretende Konfliktsituationen. Deshalb sollten schon zu Projektbeginn Spielregeln für die Kommunikation und den Umgang miteinander geschaffenen werden.

Beim Auftreten von strukturellen, fachlichen oder persünlichen Problemen im Projektteam ist es wichtig, dass diese Konflikte konkret angesprochen und in gemeinsamen Sitzungen bewültigt werden. Hierbei können Stürken und Schwächen in der Zusammenarbeit identifiziert und bestehende Schwierigkeiten abgebaut werden.

Die Motivation und Identifikation der Beteiligten steigt mit dem Grad ihrer Information über die Projektziele, über die ablaufenden Prozesse, über realisierte Zwischenerfolge, aber auch über auftretende Schwierigkeiten im Projektverlauf. Über geeignete Informationskanäle muss sichergestellt werden, dass die relevanten Informationen schnell und unbürokratisch an die richtigen Stellen weitergeleitet werden. Regelmüßige Projektsitzungen sind ein geeignetes Instrument, um wichtige Kommunikations- und Informationsflüsse sicherzustellen. Dies erfordert aber eine gute Vorbereitung und die Ableitung von zielgerichteten HandlungsMaßnahmen als Ergebnis der Sitzungen.

Die Zusammenarbeit im Projektteam kann durch Motivations- und Anreizsysteme im Unternehmen unterstützt werden. Dazu zählen: Anerkennung und wenn möglich, auch in finanzieller Form.


Gekürzte und überarbeitete Auszüge aus: VDMA (Hrsg.): Fit für den globalen Markt? Leitfaden für das Qualitätsmanagement und Projektmanagement - Lüsungsansütze, Umsetzungsbeispiele, Methoden. Frankfurt 1997