Interkulturelles Management

2.1 Hofstede, Lokales Denken 2.2 Symbole, Helden .. 2.3 Dimensionen 2.4 Dimensionen 2.5 Kulturschock

2.3 Dimensionen von Kulturen: Machtdistanz, Individualismus und Maskulinität

Dimensionen von Kulturen - nach Hofstede

Individualismus

Kollektivismus

Hohe Machtdistanz

Niedrige Machtdistanz

Maskulinitat

Femininität

Hohe Unsicherheitsvermeidung

Niedrige Unsicherheitsvermeidung

Langfristige Orientierung

Kurzfristige Orientierung

 

Hauptunterschiede zwischen Gesellschaften mit geringer und mit großer Machtdistanz
1: Allgemeine Norm, Familie, Schule und Arbeitsplatz (Auszüge)
Geringe Machtdistanz Große Machtdistanz
Ungleichheit unter den Menschen sollte so gering wie möglich sein Ungleichheit unter den Menschen wird erwartet und ist erwünscht
Zwischen den weniger mächtigen und den mächtigen Menschen besteht eine Interdependenz bis zu einem gewissen Grad, und die sollte es auch geben Weniger mächtige Menschen sollten von den mächtigen abhängig sein. Das sieht dann so aus, daß sich die weniger Mächtigen zwischen den beiden Extremen Abhängigkeit und Kontradependenz befinden.
...  
Hierarchische Struktur in einer Organisation bedeutet eine ungleiche Rollenverteilung aus praktischen Ungleichheit Hierarchische Strukturen in Organisationen sind ein Spiegelbild einer Ungleichheit von Natur aus zwischen oberer und unterer Schicht
Tendenz zu Dezentralisation Tendenz zu Zentralisation
Geringe Gehaltsunterschiede zwischen oberen und unteren Hierarchiestufen Große Unterschiede im Gehalt innerhalb der Hierarchie
Mitarbeiter erwarten, in Entscheidungen miteinbezogen zu werden Mitarbeiter erwarten, Anweisungen zu erhalten
Der ideale Vorgesetzte ist der einfallsreiche Demokrat Der ideal Vorgesetzte ist der wohlwollende Autokrat oder gütige Vater
Privilegien und Statussymbole stoßen auf Mißbilligung Privilegien und Statussymbole für Manager werden erwartet und sind populär
Quelle Hofstede: Lokales Handeln, globales Denken, 1997, S. 46

 

Machtdistanzindexwert
Position Land oder Region

Punkte

1 Malaysia 104
2/3 Guatemala 95
2/3 Panama 95
42/44 Bundesrepublik Deutschland 35
50 Neuseeland 22
51 Dänemark 18
52 Israel 13
53 Österreich 11
Quelle:  Hofstede: Lokales Handeln, globales Denken, 1997, S. 30f.

Machtdistanz ist das Ausmaß, bis zu welchem die weniger mächtigen Mitglieder von Organisationen etc. erwarten und akzeptieren, dass Macht ungleich verteilt ist. Ein hoher MDI bedeutet eine hohe Machtdistanz.


Hauptunterschiede zwischen kollektivistischen und individualistischen Gesellschaften
1: Allgemeine Norm, Familie, Schule und Arbeitsplatz (Auszüge)
Kollektivistisch Individualistisch
Die Menschen werden in Großfamilien oder andere Wir-Gruppen hineingeboren, die sie weiterhin schützen und im Gegenzug Loyalität erhalten Jeder Mensch wächst heran, um ausschließlich für sich selbst und seine direkte (Kem-)Familie zu sorgen
Die Identität ist im sozialen Netzwerk begründet, dem man angehört Die Identität ist im Individuum begründet
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Übertretungen führen zu Beschämung und Gesichtsverlust für einen selbst und die Gruppe Übertretungen führen zu Schuldgefühl und Verlust an Selbstachtung
Beziehung Arbeitgeber-Arbeitnehmer wird an moralischen Maßstäben gemessen, ähnlich einer familiären Bindung Beziehung Arbeitgeber-Arbeitnehmer ist ein Vertrag, der sich auf gegenseitigen Nutzen gründen soll
Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen berücksichtigen die Wir-Gruppe des Mitarbeiters Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen sollen ausschließlich auf Fertigkeiten und Regelungen beruhen
Management bedeutet Management von Gruppen Management bedeutet Management von Individuen
Beziehung hat Vorrang vor Aufgabe Aufgabe hat Vorrang vor Beziehung
Quelle:Hofstede: Lokales Handeln, globales Denken, 1997, S. 90

 

Individualismusindex-Werte (IDV) 
Position Land oder Region Punkte
1 USA 91
2 Australien 90
3 Großbritannien 89
15 Bundesrepublik Deutschland 67
50 Venezuela 12
51 Panama 11
52 Equador 8
53 Guatemala 6
Quelle: Hofstede: Lokales Handeln, globales Denken, 1997, S. 69f.

Individualismus beschreibt Gesellschaften, in denen die Bindungen zwischen den Individuen locker sind. Kollektivismus beschreibt Gesellschaften, in denen der Mensch von Geburt an in starke geschlossene Wir-Gruppen integriert ist, die ihn ein Leben lang schützen, dafür aber bedingungslos Loyalität verlangen. Ein hoher IDV steht für einen starken Individualismus.


Hauptunterschiede zwischen femininen und maskulinen Gesellschaften

1: Allgemeine Norm, Familie, Schule und Arbeitsplatz (Auszüge)

Feminin Maskulin
Vorherrschende Werte in einer Gesellschaft sind das Kümmern um Mitmenschen und Bewahren der Werte Vorherrschende Werte sind materieller Erfolg und Fortkommen
Menschen und intakte zwischenmenschliche Beziehungen sind wichtig Geld und Dinge sind wichtig
Von jedem wird erwartet, bescheiden zu sein Von Männern wird erwartet, daü sie bestimmt, ehrgeizig und hart sind
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Arbeiten, um zu leben Leben, um zu arbeiten
Vorgesetzte verlassen sich auf ihre Intuition und streben Konsens an Von Vorgesetzten erwartet man, daß sie entschlußfreudig und bestimmt sind
Betonung liegt auf Gleichheit, Solidarität und Qualität des Arbeitslebens Betonung liegt auf Fairneß, Wettbewerb unter Kollegen und Leistung
Konflikte werden beigelegt, indem man miteinander verhandelt und nach einem Kompromiß sucht Konflikte werden beigelegt, indem man sie austrägt
Quelle: Hofstede: Lokales Handeln, globales Denken, 1997, S. 133

 

Maskulinitätsindex-(MAS)
Position Land oder Region Punkte
1 Japan 95
2 Österreich 79
3 Venezuela 73
9/10 Bundesrepublik Deutschland 66
50 Dänemark 16
51 Niederlande 14
52 Norwegen 8
53 Schweden 5
Quelle: Hofstede: Lokales Handeln, globales Denken, 1997, S. 115f.

Maskulinität kennzeichnet eine Gesellschaft, in der die Rolle der Geschlechter klar gegeneinander abgegrenzt sind. Femininität kennzeichnet eine Gesellschaft, in der sich die Rollen der Geschlechter überschneiden. Ein hoher MAS steht für eine hohe Maskulinität.